Vater
meine seele und ich waren eine ganze nacht neben der zeit
aus den augen meines toten vaters schauend
in die wirklichkeit die sich im jenseits versteckt
ich habe sein antlitz gemustert in dem auch die falten gestorben waren
gezeichnet aber von allem
liebe verschwendung träume getötet oder noch ungeboren und wünsche nach mädchen
sein leben sass neben mir
gehüllt in einen schleier verwelkter küsse
die nacht seines leibes hat mich langsam umfangen
mein vater begrub in der asche der augenblicke sein erloschenes ich
schaute zum leben und wortlos warf er die letzte schaufel
in welcher ein traum mit ihm und mutter hing
als ich geboren wurde
lachten sie und maßen so ihr glück
mit meinem kleinen körper dem die seele schlug um sich raum zu schaffen
in der frühe
nahm ich jenen traum
und legte ihn auf eine rose für mutter
als meine einsamkeit geboren wurde
pflegte ich sie wie eine blume
sie wuchs wie ein kind
mit träumen wünschen hoffnungen
sie hatte merkwürdige träume
von wäldern ohne bäume und ohne gräser
ich hüllte mich in ihre träume
und sie umhüllte mich
als wir zusammen lustwandelten
die menschen schauten auf uns mit bohrenden augen
oder neidisch
weil nicht viele die einsamkeit so schön aufziehen können
manchmal
abends
stehe
ich alleine
ohne die einsamkeit vor mir
und warte
so lag vater dort im sarg
aber ich sah ihn
wie
er zwischen märchen trat
mich erwartend
als ich bereit war
eine in einen leib gekleidete seele zu werden
die welt mir zu füßen legend
wie eine wolldecke die wartete dass ich sie
mit meinen wünschen verzierte
er legte meine hände auf die erde und
die erde hat mich angenommen
mich an der großen darbietung teilnehmend lassen
jetzt schritt er zur seele der erde
ich ging mit von erstaunen getränkten schritten
jeder tag den ich durchmaß hat mich
mit allen meinen träumen beherbergt
ich konnte mir nur eine kette von erinnerungen anfertigen
die ich gewollt hätte
manchmal in den worten von mutter oder vater wohnend
erstaunt von der lage des seins
jetzt hat vater seine schritte beendet
die erinnerungen haben ihn gleichzeitig mit dem leib verlassen
es ging zunichte wie ein ereignis in einem ozean der stille
ich blieb mit meinen brüdern und mutter
die noch jeden morgen auf eine blume von ihm wartet
aber in jener nacht mit dem geruch auferstandener traurigkeiten
rannen meine gedanken
wie tränen längst ausgebrannter kerzen
ich höre die stimmen meiner eltern jünger als sie je waren
ich schließe die augen und schaue in das jenseits von mir
meines vaters augen scheinen jetzt blumen die märchen bewohnen
vielleicht
von einem irgendwann geliebten mensch
den das vergessen hinweg genommen hat
obwohl er glaubte dass auch die erde ihn nicht vergäße
unter dem lid des neu geborenen tages
sind auch die letzten schatten verschwunden
die träume mit vater
verlieren ihre immer dünneren schattenbilder
ich frage mich
ob ich tatsächlich existierte vor dieser nacht
die nach schweigen und wieder erwachten traurigkeiten roch?
Traducere în limba germană
de Mircea M. POP şi Joachim SCHWIETZKE